1. Was versteht man unter der Behandlung mit Stoßwellen?

Die Stoßwellentherapie ist ein nicht-invasives Verfahren zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen am Bewegungsapparat. Außerhalb des Körpers erzeugte Stoßwellen werden dabei in Form von kräftigen, sich räumlich ausbreitenden Impulsen mit raschem Druckanstieg an das erkrankte Gewebe abgegeben. Dieser mechanische Reiz hat im Gewebe eine ausgeprägte Reaktion auf molekular-biologischer Ebene zur Folge, welche sich dann wiederum positiv auf das erkrankte Gewebe auswirken kann.

Insbesondere auf zellulärer Ebene führen Stoßwellen zur Bildung verschiedener Entzündungsmediatoren, welche sich positiv auf das Krankheitsbild des Patienten auswirken.

2. Seit wann gibt es die extrakorporale Stoßwellentherapie?

Die ursprüngliche Idee entstand in den 60er-Jahren mit dem Ziel, Nierensteine mit extrakorporal erzeugter Stoßwellen, also von außen, zu zertrümmern. Eine solch erfolgreiche Zertrümmerung gelang dem deutschen Urologen und Chirurgen Prof. Dr. Christian Chaussy im Jahr 1980. Seither ist die Stoßwellentherapie im Fachbereich der Urologie fest verankert.

Es dauerte nicht lange, als auch die Orthopädie den Nutzen der neuen Behandlungstechnik für sich entdeckte. Heute ist die Stoßwellentherapie weit verbreitet, etwa zur Behandlung von Pseudarthrosen (ausbleibende Heilung gewisser Knochenbrüche) oder der sog. Kalkschulter (Zertrümmerung der Kalk-Depots).

3. Bei welchen Beschwerden kommt sie zum Einsatz?

Die Stoßwellentheraie kommt heute bei einer Vielzahl von Beschwerdebildern zum Einsatz. Dazu gehören…

  • Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
  • Tennis- oder Golferellenbogen
  • Schmerzsyndrome an der Hüfte wie Schleimbeutelentzündungen oder Tendinopathien
  • Patellaspitzendsyndrom
  • Fersensporn
  • Fasziitis plantaris (Entzündung des Fußgewölbes)
  • Achillodynien (Schmerzen im Bereich der Achillessehne durch Entzündungen)
  • Pseudoarthrosen
Gerade bei der Behandlung der sog. “Kalkschulter” verzeichnet man gute Erfolge bei der Anwendung extrakorporaler Stoßwellen.

4. Wie läuft eine Behandlungsserie normalerweise ab?

Prinzipiell unterscheidet man zwischen zwei Arten von Stoßwellen: den radiären und den fokussierten. In meiner Facharzt-Ordination für Orthopädie und Unfallchirurgie kommt ausschließlich die fokussierte Stoßwellen-Therapie zum Einsatz. Mithilfe eines Stoßwellen-Applikators kann ich das zu behandelnde Gewebe exakt „anvisieren“ und somit bis zu 10 cm unter der Hautoberfläche liegende Areale behandeln. Im Gegensatz zur fokussierten Stoßwelle fällt eine radiale Druckwelle schwächer aus und dringt weniger tief ins Gewebe ein.

Jeder Behandlung geht eine intensive Beratung und Aufklärung meiner Patienten voraus – das ist bei der Stoßwellentherapie nicht anders.

Die Behandlung erfolgt, nachdem eine Diagnose durch den Arzt gestellt wurde und er die Indikation zur Stoßwellenbehandlung gestellt hat. Abhängig vom betroffenen Körperteil wird die Behandlung im Sitzen oder Liegen durchgeführt. Zwischen dem Stoßwellen-Applikator und der Haut wird ein Spezial-Gel aufgebracht, das eine optimale Energieübertragung sowie ein gutes Gleiten auf der Haut gewährleistet. Dann wird das zu behandelnde Areal je nach Erkrankung wischen 5 und 10 Minuten lang mit Stoßwellen belegt.

Je nach Beschwerdebild erfolgen dann normalerweise zwischen 3 und 5 Therapie-Sitzungen in wöchentlichem Abstand, während dieser das Gewebe Zeit hat, sich zu regenerieren.

5. Wie lange dauert es bis man eine Wirkung spürt?

Das ist von Patienten zu Patienten unterschiedlich und richtet sich nach Art des Beschwerdebildes. Vor allem auch danach, wie lange die Beschwerden schon vor der ersten Therapie bestanden haben. Manche Patienten verspüren bereits unmittelbar nach der ersten Behandlung eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden. Oft dauert es aber ein wenig, bis die gewünschte Beschwerdelinderung eintritt, manchmal sogar bis nach dem Abschluss der Behandlungsserie. Ein guter Indikator ist, wenn die Energie der abgegebenen Stoßwellen von Sitzung zu Sitzung vom Arzt gesteigert werden kann.

6. Ist die Behandlung schmerzhaft?

Mitunter ja. Da aber jeder Mensch ein anderes Schmerzempfinden hat, kann man das nicht pauschal beantworten. Die Behandlungsstärke lässt sich jedoch individuell gut einstellen. Dabei gibt es eine empirische Faustregel: Zumeist profitieren die Patienten dann am meisten, wenn die Intensität so gewählt wird, dass die Schmerzen bei der Behandlung gut zu ertragen sind. Auf keinen Fall soll der Patient meine Ordination mit Tränen in den Augen verlassen.

Das Stoßwellen-Therapiegerät im Ärztezentrum Weinviertel steht für eine Vielzahl an Anwendungen zur Verfügung: auch im Bereich der Urologie und Allgemeinmedizin kommt das Gerät zum Einsatz.

7. Welche Aufwände kommen auf mich zu?

Eine Therapie-Sitzung mit extrakorporalen Stoßwellen kostet € 100.-; je nach Beschwerdebild muss so mit einem Aufwand von € 300,- bis € 500,- gerechnet werden. Die österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) refundiert die Kosten der Stoßwellentherapie nicht, wohingegen die sog. kleinen Kassen (SVS, BVAEB, KFA) ihren Patienten einen Teil der Behandlungskosten zurückerstatten. Patienten mit privater Zusatzversicherung und einem ambulanten Tarif werden die Auslagen vollständig ersetzt. Eine genaue Aufstellung meiner Honorargestaltung finden Interessenten übrigens im FAQ-Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie auf der Website des Ärztezentrums Weinviertel.