Die Haut als unser größtes Organ schützt uns vor schädigenden Umwelteinflüssen und unterliegt einem ständigen Wandel, zu dem auch die Bildung von Muttermalen gehört. In manchen Fällen können Muttermale auch zu Hautkrebs oder dessen Vorstufen entarten, weswegen es sinnvoll ist, gefährliche Hautveränderungen frühzeitig zu entdecken und zu behandeln. Traditionell gehört die Muttermalkontrolle in den Fachbereich der Dermatologie, wird aber je nach Leistungsspektrum auch von geschulten Ärzt*innen für Allgemeinmedizin durchgeführt.

Muttermalkontrolle in meiner Ordination

Vergangenen Sommer 2021 habe ich in meiner Ordination im Ärztezentrum Weinviertel einen Workflow zur Muttermalkontrolle implementiert. Er sieht vor, dass Patient*innen in meiner Ordination erstmals begutachtet und allfällige suspekte Hautveränderungen in Folge von der Spezialistin begutachtet werden. Dabei arbeite ich eng mit meiner lieben Kollegin DrIn. Theresa Rammer zusammen: Sie ist Fachärztin für Dermatologie und betreibt zwei dermatologische Ordinationen mit Standort in Wien.

Für die nahtlose Zusammenarbeit nutzen wir eine spezielle Software, mit deren Hilfe dermatologische Befunde anhand einer speziellen Makro-Fotografietechnik infolge telemedizinisch begutachtet werden können. In einem ersten Schritte erstelle ich dabei im Rahmen der Ganzkörperfotografie eine Art Landkarte der Muttermale (MoleMap) des Patienten und erfasse dann verdächtige Muttermale mit einem hochauflösenden Dermatoskop. Dr. Rammer hat in Folge die Möglichkeit, via App von mir als verdächtig eingestufte Hautläsionen einzusehen und zu befunden – die Software ist dabei Dreh- und Angelpunkt des ganzen Prozesses.

Dieses Video gibt einen Einblick darüber, wie wir die Software nutzen (Quelle: Hersteller).

Und das durchaus mit Erfolg: Bereits im Kickoff-Jahr konnten zahlreiche Patient*innen im Rahmen der Muttermalkontrolle effektiv und nachhaltig beraten und therapiert werden. Die Excision von Muttermalen (also deren chirurgische Entfernung) stellte dabei nicht immer die notwendige Therapieform dar. Oft genügt es nämlich, Muttermale in einem kürzeren Zeitintervall zu beobachten und neuerlich zu untersuchen.

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Insgesamt 6 Fälle von Hautkrebs

Bei insgesamt 6 Untersuchten entpuppten sich verdächtige Läsionen in der nachfolgend durchgeführten Haut-Biopsie als bösartig. In 5 der 6 Fälle konnte die Hautveränderung gleich direkt im Ärztezentrum Weinviertel mittels Excision entfernt werden; ein Fall wurde zur definitiven Versorgung an die Dermatologische Fachabteilung des Universitätsklinikums St. Pölten zugewiesen.

Hier geht’s zur Ordination von DrIn Theresa Rammer, Fachärztin für Dermatologie.