1. Was verbirgt sich hinter der Abkürzung ACP?
Die Abkürzung ACP steht für „Autologes Conditioniertes Plasma“ und ist langläufig unter der Bezeichnung „Eigenbluttherapie“ bekannt. Autolog heißt in diesem Kontext körpereigen; conditioniert steht für aufbereitet. Blut besteht zu ca. 60% aus festen Bestandteilen (z.B. den roten Blutkörperchen) – das Blutplasma ist der flüssige Bestandteil des Blutes.
2. Wie “wirkt” Blutplasma?
Der Schlüssel dieser Therapieform liegt im Blutplasma – dieses enthält verschiedene Bestandteile, die ähnlich wie “Wirkstoffe” in Medikamenten Linderung bei verschiedenen Erkrankungen bringen können. Injiziert man Blutplasma in Reinform, können z.B. Entzündungen gehemmt und Schmerzen gestillt werden. Überdies regen manche dieser Stoffe auch die Zellregenration an.
3. Und wie funktioniert das?
Zu Beginn wird dem Patienten Blut abgenommen. Durch ein spezielles Zentrifugations-Verfahren wird das körpereigene Blutplasma dann von den festen Bestandteilen des Blutes getrennt und dadurch Thrombozyten, Wachstumsfaktoren und Stammzellen in konzentrierter Form gewonnen. Es entsteht somit ein plättchenreiches Plasma ohne jegliche künstlichen Zusätze. Dieses kann dem Patienten dann unter sterilen Bedingungen ins Kniegelenk injiziert werden.
3. Bei welchen Erkrankungen wird das Verfahren eingesetzt?
Am häufigsten setze ich ACP zur Behandlung von Kniegelenksarthrosen ein, also der Abnützung des Kniegelenks. Hier hat sich Autologes Conditioniertes Plasma bereits bei zahlreichen meiner Patienten bewährt.
4. Abseits der Kniegelenksarthrose: Kann ACP auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden?
Ja, eine häufige Anwendung erfolgt z.B. beim Tennisellenbogen, sowie bei entzündlichen Veränderungen an der Achillessehne (Achillodynie) bzw. auch an der Fußsohle (Faszitis plantaris, Fersensporn). Weitere Anwendungen ergeben sich bei Sportverletzungen wie z.B. Bänderverletzungen, dem sog. “Läuferknie” und Muskelfaserrissen.
5. Wie genau läuft eine ACP-Behandlung ab?
Der Patient*in werden zunächst 15ml Blut mit einer speziell entwickelten Dopplespritze aus der Vene abgenommen – eigentlich wie bei einer üblichen Blutabnahme. Dann wird das Blut in einer speziellen Zentrifuge aufbereitet. Dabei setzt sich mit Wirkstoffen angereichertes Plasma ab, dass dann in die betroffene Region injiziert werden kann.
6. Wo wird das Blut aufbereitet?
Direkt im Ärztezentrum Weinviertel, also am Point-of-care
7. Reicht eine einmalige Behandlung aus oder sind mehrere Injektionen notwendig?
A: Grundsätzlich hängt die Häufigkeit der Behandlung von der betroffenen Körperstelle bzw. Struktur (Sehnen, Knorpel, Muskel, …) ab. So wird z.B. bei der Knorpelabnützung am Knie eine 5malige Anwendung empfohlen.
8. Sind Nebenwirkungen nach bzw. während der Behandlung zu erwarten?
Grundsätzlich wird die Behandlung sehr gut vertragen. Manche Patienten berichten über ein- bis zweitägige Schwellung und leichte Rötung im Bereich der behandelten Region.
9. Wie lange dauert es, bis die Patienten eine Wirkung verspüren?
Das kann man pauschal nicht sagen und hängt sehr von der behandelten Struktur bzw. Körperregion ab. So ist bei einer Knorpelabnützung am Knie mit einer Wirkung nach ca. 8-12 Woche zu rechnen, wobei diese zumeist deutlich länger anhält und wirksamer ist als die übliche „Knorpelaufbaukur“ mit Hyaluronsäure. An der Achillessehne wiederum ist zumeist nach 3 Wochen eine deutliche Wirkung zu spüren.
10. Welche Aufwände kommen auf mich zu?
Die Aufwände pro Spritze belaufen sich auf €180.-. Dies werden bis jetzt leider nicht von der Krankenkasse übernommen. Verfügt die Patient:in über eine private Zusatzversicherung, kann die Rechnung eingereicht werden und wird zumeist refundiert.