1. Wie gefährlich ist das COVID-19-Virus für Kinder?
Kinder und Jugendliche erkranken im Vergleich zu uns Erwachsenen verhältnismäßig selten schwer an COVID-19. Dennoch kommen komplizierte Krankheitsverläufe und Komplikationen auch bei Kindern vor und zwar mit einer Häfuigkeit von 1:1000 der erkrankten Kinder mit bestätigter Infektion.
Besonders gefürchtete Komplikation unter den schweren Verläufen: das sogenannte Multisystem-Inflammationssyndrom, eine besonders ausgeprägte Entzündungsreaktion des Körpers auf das Virus). Dieses Krankheitsbild führt in jedem Fall zu einer Krankenhausaufnahme und macht meist auch eine Behandlung auf einer Intensivstation notwendig.
2. Können auch Kinder an den Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion leiden?
Erste Daten weisen zumindest darauf hin: Auch nach milden oder asymptomatischen Verläufen, die bei Kindern und Jugendlichen zum Glück häufig sind, können Langzeitfolgen von COVID-19 auftreten, weswegen ich allen Eltern generell empfehle, ihre Kinder impfen zu lassen. Denn über den persönlichen Schutz hinaus, bietet die Impfung noch weitere Vorteile: z.B. dass durch möglichst breit gefächerte Impfungen, einschränkende Maßnahmen vermieden werden können. Zudem muss man berücksichtigen, dass auch Kinder die nicht selbst erkranken auch zum allgemeinen Infektionsgeschehen beitragen können
3. Für Jugendliche von 12-15 Jahre gibt es ja schon eine generelle Empfehlung – bleibt diese aufrecht?
Für die Impfung jüngerer Personengruppen zugelassen ist momentan einzig der Impfstoff von Biontech®/Pfizer® (Comirnaty®) zugelassen. Dieser wird für Jugendliche von 12-15 Jahren generell empfohlen. Besonders wichtig ist die Impfung natürlich für jene Jugendliche mit Risikofaktoren oder mit engem Kontakt zu Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
4. In welcher Dosierung werden die 12-15 Jährigen geimpft?
Ab 12 Jahren wird Comirnaty® in der gleichen Dosierung wie für Erwachsene geimpft. In den im Vorfeld durchgeführten Zulassungsstudien konnte gezeigt werden, dass Comirnaty® in der Verhütung von symptomatischen Erkrankungen sicher und hocheffektiv ist.
5. Kann es bei 12-15 Jährigen auch zu Impfreaktionen kommen?
Ja. Wie bei den Erwachsenen, können auch in dieser Altersgruppe Impfreaktionen auftreten, die gewöhnlich nur für wenige Tage anhalten. Um den Körper nach der Impfung bestmöglich zu unterstützen wird empfohlen, sich für drei Tage nach der Impfung körperlich zu schonen und darüberhinaus für eine Woche keinen Sport zu betreiben.
6. Wie schaut es mit den Kleinen aus? Also der Gruppe von 5-11 Jahren?
Die EMA hat Corminaty® von Biontech®/Pfizer® jetzt auch für Kinder von 5-11 Jahren freigegeben. Es gilt daher dasselbe, wie für ältere Kinder und Jugendliche: Klare Empfehlung – insbesondere für Kinder mit Risikofaktoren oder engem Kontakt zu Personen mit Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.
In den entsprechenden Zulassungsstudien konnte klar gezeigt werden, dass der Impfstoff auch bei Kindern ab 5 Jahren eine vergleichbare Immunantwort wie bei Jugendlichen und Erwachsenen auslöst und daher von einer ebenso hohen Wirksamkeit ausgegangen werden kann.
In den Vereinigten Staaten von Amerika werden Kinder im Alter von 5-11 Jahren übrigens bereits seit längerem geimpft. Mit Stand 24.11.2021 wurden in den USA über 3,6 Mio. Kinder einmalig mit Comirnaty geimpft, über 134.000 Kinder wurden bereits zum 2. mal geimpft. In dieser Zeit sind keine neuen Sicherheitsbedenken aufgetreten.
7. Mit welcher Dosis werden Kinder zwischen 5 und 11 Jahren geimpft?
Für Kinder von 5-11 Jahren wird mit einem Drittel der Dosis für Erwachsene geimpft (Anm.: 0,3ml ist die Erwachenendosis).
Voraussichtlich gegen Ende des Jahres wird in der EU und damit auch in Österreich eine spezielle Kinder-Formulierung des Impfstoffes (Comirnaty® 10 Mikrogramm, Impfstoff-Fläschchen orange) verfügbar sein. Diese Kinderformulierung ist geringer konzentriert und verwendet einen anderen Puffer für eine noch bessere Haltbarkeit. Darüberhinaus unterscheidet sich die Kinderformulierung aber nicht von der derzeitigen Erwachsenenformulierung.
Auf Grund des derzeitigen epidemiologischen Geschehens empfiehlt das Nationale Impfgremium, bis zur Verfügbarkeit der Kinder-Formulierung die Comirnaty Formulierung für zu verwenden.
8. Können auch bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren Impfreaktionen auftreten?
Ja, auch in dieser Altersgruppe können nach einer COVID-19-Impfung Impfreaktionen auftreten. Diese halten für gewöhnlich nur wenige Tage an. Erfahrungsgemäß ist bei jüngeren Kindern mit vermehrten Lokalreaktionen am Ort der Injektion zu rechnen.
9. Und die ganz Kleinen? Wie sieht es mit Kindern unter 4 Jahren aus?
Für Kinder dieser Altersgruppe gibt es keine klare Impfempfehlung. Hier sollte der Fokus weiterhin auf nicht-pharmakologische Schutzmaßnahmen gelegt werden, bis auch hier entsprechende Impfstoff-Formulierungen vorliegen.
Umso wichtiger, dass auf den Schutz der Kleinsten besonders viel Acht gegeben wird: Weswegen ich nicht müde werde zu betonen, wie wichtig es gerade für Pädagog*innen aber auch Pflegepersonal oder Hebammen ist, sich impfen zu lassen.
10. Brauchen Kinder und Jugendliche auch eine 3. Impfung?
Derzeit ist eine 3. Impfung für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren noch nicht allgemein empfohlen. Hier gilt die Ausnahme für Gesundheits- und Kinderbetreuungspersonal ab 16 Jahren. Für Kinder mit Risikofaktoren ab 12 Jahren, sowie Kinder im Umfeld von Hochrisikopersonen kann eine 3. Impfung nach individueller Nutzen-Risiko-Evaluierung erwogen werden.
Wir beraten Sie im Ärztezentrum Weinviertel gerne zu all Ihren Fragen rund um die Covid Kinderimpfungen. Natürlich stehen wir auch rund um alle anderen Impfungen mit Rat und Tat zur Seite.
Quelle:
- https://www.sozialministerium.at/Corona-Schutzimpfung/Corona-Schutzimpfung—Haeufig-gestellte-Fragen/Informationen-zur-Kinderimpfung.html