Was versteht man unter Hypertonie?

Die Hypertonie ist eine Erkrankung, bei der der Blutdruck in den Arterien dauerhaft erhöht ist, was langfristig zu schweren Schädigungen der betroffenen Gefäße führt. Denn Gefäße die lange Zeit unter hohem Druck stehen, werden rigide, bauen sich um (verengen sich) und können im schlimmsten Fall auch platzen. Aus diesem Grund kann ein zu hoher Blutdruck das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenversagen erhöhen. Die rechtzeitige Diagnose und eine adäquate Behandlung sind daher wichtig, um Komplikationen und Folgeschäden zu vermeiden.

Was sind die Ursachen von Hypertonie?

Die Ursachen von Hypertonie sind vielfältig und können von genetischen Faktoren bis hin zu ungesunden Lebensgewohnheiten reichen. Zu den häufigsten Risikofaktoren zählen Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, salzreiche Ernährung, Stress und Diabetes. Eine Änderung des Lebensstils sowie die medikamentöse Behandlung können helfen, den Blutdruck zu senken und das Risiko von Folgeschäden zu verringern.

Regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung tragen dazu bei, die Blutgefäße bis ins hohe Alter hinein intakt zu halten.

Wie hoch sollte der Blutdruck bei einem gesunden Erwachsenen sein?

In meiner Ordination orientiere ich mich an den Leitlinien zur Hypertonie des American College of Cardiology (ACC) sowie der American Heart Association (AHA) von 2018. Diesen Leitlinien zufolge sollte der systolische Blutdruck eines gesunden Erwachsenen unter 120 mmHg und der diastolische Blutdruck unter 80 mmHg liegen. Werte, die leicht darüber liegen werden als erhöhter Blutdruck bezeichnet, während mann bei systolischen Werten jenseits der 130mmHg, respektive bei diastolischen Werten zwischen 80 und 90 mmHg bereits von einer Hypertonie spricht. Eine genaue Einteilung und die Festlegung der exakten Diagnose nimmt der Arzt anhand der zugrunde liegenden Messergebnissen vor (z.B. dem Blutdruck-Protokoll des Patienten resp. den Ergebnissen der 24-h-Blutdruckmessung).

Was sind die Symptome von Hypertonie?

Zu den Symptomen einer unentdeckten Hypertonie gehören oft Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen oder Herzklopfen. Es ist aber auch so, dass viele Betroffene über lange Zeit hinweg gar keine Beschwerden bemerken. Deshalb wird Hypertonie auch oft als “Silent Killer” bezeichnet, da sie unbehandelt langfristig zu schwerwiegenden Organschäden führen kann.

Wie wird Hypertonie diagnostiziert?

Hypertonie wird in der Regel durch mehrere Blutdruckmessungen diagnostiziert. Dabei wird der Blutdruck mit einem Blutdruckmessgerät gemessen, das in der Regel am Oberarm angelegt wird (diese Methode liefert die genausten Ergebnisse). Dies kann z.B. auch durch den Patienten selbst erfolgen, indem dreimal täglich zu fest definierten Zeiten gemessen wird. Der Pat. nimmt die Ergebnisse seines eigens angefertigten Blutdruckprotokolls dann mit zum Arzt, welcher gemeinsam mit ihm die Analyse vornimmt. Wenn der Verdacht auf eine Hypertonie gestellt wird, kann eine 24-Stunden-Blutdruckmessung zusätzliche Informationen über den Blutdruckverlauf über einen ganzen Tag liefern, insbesondere in gewissen Phasen (z.B. im Schlaf).

Den eigenen Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren, ist ein fundamentaler Bestandteil einer erfolgreichen Blutdrucktherapie. Die genauesten Ergebnisse liefern dabei Geräte, die mithilfe einer Oberarm-Manschette angewendet werden.

Was ist eine 24-Stunden-Blutdruck-Messung?

Der Name ist Programm: Die 24-Stunden-Blutdruck-Messung ist eine Methode zur kontinuierlichen Überwachung des Blutdrucks über einen Zeitraum von 24 Stunden. Sie wird eingesetzt, um den Blutdruckverlauf während des Tages und der Nacht zu erfassen und so ein genaueres Bild von der Blutdruckregulation eines Patienten zu erhalten. Anders als bei den Standard-Messmethoden (Blutdruckprotokoll wie oben beschrieben) erhält der Arzt ein vollständigeres Bild der Blutdrucksituation eines Patienten. Insbesondere eignet sich die 24-h-Blutdruckmessung so zur Beurteilung der Wirksamkeit einer medikamentösen Therapie, aber auch zur Diagnostik einer sog. Weisskittel-Hypertonie (das sind zu hoch gemessene Blutdruckwerte aufgrund von Aufregung und Nervosität beim Arztbesuch). Aber auch zur Abklärung der nächtlichen Hypertonie wird die 24-h-Blutdruckmessung erfolgreich eingesetzt.

Wie wird eine 24-Stunden-Blutdruck-Messung durchgeführt?

Für eine 24-Stunden-Blutdruckmessung wird dem Patienten ein tragbares Blutdruckmessgerät angelegt, das automatisch in bestimmten Abständen den Blutdruck misst und aufzeichnet. Das Gerät besteht aus einer Manschette, die am Oberarm angebracht wird, und einem Aufzeichnungsgerät, das in der Regel am Gürtel oder um den Hals getragen wird. Der Patient kann seinen normalen Tagesablauf fortsetzen, solange er das Gerät nicht stört oder beschädigt. Der Arzt wertet in Folge die Messergebnisse aus und berät den Patienten dann hinsichtlich der weiteren Schritte in Richtung Therapie.

Das 24-h-Blutdruckmessgerät ist ein kleiner Computer, der die Messergebnisse der Blutdruckmessungen über einen Zeitraum von 24 Stunden konstant aufzeichnet. Dabei kann der Patient wie gewohnt seinen üblichen Lebensgewohnheiten nachgehen; nur für die Körperpflege, wird das Gerät kurz abgelegt.

Wie kann ich mich zu einer 24-h-Blutdruckmessung anmelden?

Am einfachsten online oder einfach auch telefonisch (02942 30601 – Mo-Fr 14-18 Uhr) einen Termin in meiner Ordination buchen. Fragen beantworte ich auch gerne direkt als Kommentar zu diesem Blogpost.